Hamburg hat es vorgemacht. Nun will Münster den Neubau von freistehenden Einfamilienhäusern und Doppelhäusern erheblich einschränken.
Wenn der Deutsche sich verrennt, dann aber richtig. Unfassbar.
Münster will den Neubau von freistehenden Einfamilienhäusern erheblich einschränken. Denn es ist aus ihrer Sicht eher ein Albtraum.
SPD und Grüne haben im Hamburger Norder dieses Verbot schon umgesetzt. Hier dürfen deshalb mittlerweile keine Einfamilienhäuser mehr gebaut werden. Jetzt ziehen die Politiker von SPD und Grünen aus Münster nach.

Ein eigenes kleines Haus, frei stehend, mit viel Platz im Garten und ausreichend Abstand zum Nachbarn. Einfamilienhäuser sind noch immer die beliebteste Wohnform in Deutschland. Jetzt sind Bauplätze hierzulande rar geworden; in Städten ist man bereit, alte Industriebrachen für den Bau von Eigenheimen zu aktivieren. Im ländlichen Raum tun sich Kommunen schwer, Flächen zu versiegeln, um Neubaugebiete auszuweisen.

Die Vorteile eines eigenen Hauses
Wer die selbst genutzte Immobilie als langfristiges Investment betrachtet, kann von vielen Vorteilen profitieren:
- Anders als Aktien, Gold oder Anleihen, haben Immobilien einen praktischen Nutzwert: Man kann sie bewohnen.
- Immobilieneigentümer zahlen keine Miete.
- Ist die Immobilie vor Erreichen des Rentenalters abbezahlt, stellt sie eine gute Altersvorsorge dar.
- Zumindest in guten Lagen und in gefragten Metropolen ist auch künftig mit Wertsteigerungen zu rechnen.
Sind denn Mehrfamilienhäuser die Lösung? Mehr Menschen wohnen da auf annähernd gleicher Grundstücksfläche bei kleinerem Investment. Da jeweils nur ein Dach oder eine Heizung notwendig sind.
Eigenheim als Absicherung
Ob als Altersvorsorge oder generell zur Vermögensbildung: Eigenheim ist nach wie vor eine gute Investition. Wenn man es sich noch leisten kann. So machten die zuletzt immens gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten die Hoffnung auf ein Eigenheim oft zunichte; die neuen energetischen Vorgaben der Politik taten ihr Übriges.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist im vergangenen Jahr in Deutschland stark gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt genehmigten die Baubehörden 78.100 neue Einfamilienhäuser, 15.800 weniger als 2021. Das ist ein Rückgang von 16,8 Prozent. Die Zahlen für den Wohnungsbau sanken ebenfalls.
Wohnen der Zukunft: Plattenbausiedlungen und Trabantenviertel. Nein Danke.
Vor allem in Großstädten und Ballungsgebieten ist Wohnraum, aufgrund der Bauvorschriften, kaum noch bezahlbar. Ziel der Politik ist, langgezogene Hochhäuser mit dutzenden Wohneinheiten auf mehreren Etagen umzusetzen. In den Plattenbau- und Trabantensiedlungen im Osten der Republik wird es bereits gelebt.
Auch muss eine Sanierung von alten Wohnhäusern attraktiver sein als der Plan neu zu bauen. Dafür sprach sich Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bereits vor gut einem Jahr aus. Im Zusammenhang dazu schlug sie außerdem einen „anderen Nutzungszyklus“ vor: Senioren, denen ihr Haus zu groß wird, weil die Kinder längst ausgezogen sind, könnten auf kleinere Wohnungen ausweichen, sodass jüngere Familien die alten Häuser kaufen und entsprechend sanieren könnten. Das würde beides vereinbaren: Fläche sparen und den Wunsch vom eigenen Haus ermöglichen.